DER STANDARD, 14./15.9.2013
Nur der Teufel ist gerecht
Wiltrud Hackl, 13. September 2013, 18:05
Das Theater Phönix setzt zum Saisonstart auf Gesellschaftskritik und Groteske und verlässt sich dabei auf Johann Nestroy. Völlig zu Recht – „Höllenangst“ glänzt durch Aktualität, Sprachwitz und ideale Besetzung
Linz – Es ist ein würdiger Auftakt im Theater Phönix, als Ensembleleistung, aber auch weil mit Peter Badstübner als Gast die Rolle des Schusters Pfrim wunderbar besetzt ist. Gleichermaßen verschlagen wie unbeholfen schlurft er über die Bühne, redet sich angesichts der Ungerechtigkeit der Welt in Rage. Dessen ungeachtet lässt er die eigene Bereitschaft zur Schlechtigkeit ungehemmt durchblitzen oder sich von einem Sofa in aufdringlich-demütigster Körperhaltung fast verschlucken.
Über zwei Stunden lang ist es eine absolute Freude, dem karl-valentineske Spiel des 1959 in Chemnitz geborenen Schauspielers zuzusehen.
(Wiltrud Hackl, DER STANDARD, 14./15.9.2013)
[2014 mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet]